Samstag, 6. August 2016

Rezension: Das Gold des Meeres von Daniel Wolf

Das Gold des Meeres
von Daniel Wolf

Genre: Historischer Romand
Band 3 der Reihe "de Fleury"

Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 672
Taschenbuch: 9,99 €
ebook: 8,99 €

1. Auflage: Juli 2016





"... hör auf dein Herz. 
Das Leben ist zu kurz für ängstliche Zweifel und Liebeskummer." S. 440



Die Geschichte um die Nachfahren der Kaufmannsfamilie de Fleury geht weiter ...


Klappentext: Varennes-Saint-Jacques 1260
Die Gebrüder Fleury könnten verschiedener nicht sein. Während Michel das legendäre kaufmännische Talent seines Großvaters geerbt hat und das Handelsimperium der Familie ausbaut, träumt Balian von Ruhm und Ehre auf dem Schlachtfeld. Doch das Schicksal hat andere Pläne mit ihm. Nach dem Tod seines Bruders muss Balian die Geschäfte plötzlich allein führen. Es kommt, wie es kommen muss: Bald steht die Familie vor dem Ruin. Balian sieht nur noch eine Chance: Eine waghalsige Handelsfahrt soll ihn retten. Das Abenteuer führt ihn und seine Schwester Blanche bis ans Ende der bekannten Welt – und einer seiner Gefährten ist ein Mörder ...

Meine Meinung
Ich bin ja leider momentan eher selten in dem Genre unterwegs, aber die Fortsetzung um die Familie de Fleury musste ich natürlich sofort lesen!

Nach den ersten Sätzen war ich schon wieder mitten drin im Geschehen, denn Daniel Wolf versteht es ganz hervorragend, die damalige Zeit wieder aufblühen zu lassen. Der Schreibstil passt wunderbar zu der Epoche, ohne dass es aufgesetzt wirkt und man kommt flüssig und viel zu schnell durch die Seiten. Nur gegen Ende zog es sich etwas, da war meiner Meinung nach noch was mit reingepackt, was man etwas kürzen hätte können.

Insgesamt war ich fasziniert von den vielen Ideen und Wendungen, die den jungen de Fleury Balian und seine Schwester Blanche auf der beschwerlichen Reise überraschen. Auch die Zusammensetzung der Reisegefährten versprach schon einiges an Zündstoff und gerade die Entwicklung der Figuren war sehr interessant zu beobachten. Es geht in einem gemächlichen Tempo voran, ohne dass es langweilig wird und mit viel Liebe zum Detail, ohne überladen zu wirken. 

Besonders interessant finde ich ja immer die Stellung der Frau, die ja nicht viel zu sagen hatte: einerseits unterdrückt und doch geachtet. Die unsicheren Zeiten haben damals auch redliche Kaufleute und Handwerker schneller ins Armenhaus gebracht, als man denken möchte und die allgegenwärtige Kirche und der Glauben waren stark in der Gesellschaft verankert. Das alles bringt der Autor wunderbar in die Geschichte mit ein und lässt ein sehr eindrucksvolles Bild entstehen. Man kann sich heute gar nicht mehr vorstellen, wie lange und beschwerlich große Entfernungen zu überwinden waren und wie viel Mühe aufgewandt wurde, um neue Handelswege zu erschließen!

Manche Entscheidungen und Entwicklungen waren zwar für mich nicht so ganz nachvollziehbar, da macht Daniel Wolf es ihnen teilweise zu leicht bzw. zu schwer, aber darüber hab ich gerne hinweggesehen.

Meine Heldin der Reise war auf jeden Fall Blanche, die oft für ihren sorgenlosen Bruder einstehen und ihm in den Hintern treten musste; dabei ist sie sich immer treu geblieben und hat selbst auch eine große Entwicklung durchgemacht.

Eine Heldenreise der besonderen Art, denn es ging nicht nur um die Kaufleute, die im fernen Gotland den Profit wittern, sondern auch um die Menschen dahinter, die jeder für sich zwar das gleiche Ziel, aber einen anderen Weg vor Augen haben.

Vorne im Buch gibt es eine Stammtafel der Familie de Fleury und die Dramatis Personae, zu denen auch einige reale Personen gehören. Im Anhang findet sich auch eine Karte, auf der man die Reiseroute der kleinen Handelsgesellschaft verfolgen kann.

Fazit
Ein farbenprächtiger und abwechslungsreicher Roman, der den Leser auf eine unbequeme, aber höchst abenteuerliche Reise quer durch das mittelalterliche Römische Reich bis hoch in den Norden nach Littauen führt. Ich hab mich sehr gut unterhalten gefühlt!

Bewertung
 


© Aleshanee

 Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
 Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension 
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.




Über den Autor: Daniel Wolf ist das Pseudonym von Christoph Lode. Der 1977 geborene Schriftsteller arbeitete zunächst u.a. als Musiklehrer, in einer Chemiefabrik und in einer psychiatrischen Klinik, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Mit den historischen Romanen „Das Salz der Erde“ und „Das Licht der Welt“ gelang ihm der Sprung auf die Bestsellerlisten. Er lebt mit seiner Frau und zwei Katzen in Speyer.
Quelle: Goldmann Verlag

de Fleury Reihe

1 - Das Salz der Erde
2 - Das Licht der Welt
3 - Das Gold des Meeres
4 - Die Gabe des Himmels

3 Kommentare:

  1. Huhu,
    schöne Rezi. Ich freue mich auch schon auf die Fortsetzung und werde sie mir wohl bald als Hörbuch holen, da ich die anderen beiden Teile auch gehört und mich dabei gut unterhalten gefühlt habe.

    Liebe Grüße,
    Steffi vom Lesezauber

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  2. Hallo Aleshanee

    Hörbuch istbeinr gute Idee, ich könnte es auf Arbeit hören, denn eigenlich sind historische Romane nicht so meines, aber deine Rezension macht ernsthaft neugierig. Ja, vielleicht ja doch als Hörbuch. Ich bleibe dran, an dem Gedanken. Vielen lieben Dank für deine tolle Rezension.
    Liebe Grüße Cindy

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